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Linienführung Foto: Dr. Martin Redlich

Straßenbahnerweiterung Reutershagen

Stadtverwaltung und RSAG planen eine Erweiterung des Straßenbahnnetzes in Reutershagen. In diesem Zuge sollen etliche Kleingärten überplant werden und wegfallen. Als SPD-Fraktion lehnen wir dies ab. Hier informieren wir über die Planungen.

Am 07. Juni 2023 soll die Rostocker Bürgerschaft über eine neue Strecke der Straßenbahn für Reutershagen abstimmen. Dabei ist geplant, dass die neue Linie vom Zoo zum P+R Parkplatz am Westfriedhof verläuft und das CJD mit einer eigenen Haltestelle anschließt. Reutershagen soll über die Goerdelerstraße an das bestehende Schienennetz an der Hamburger Straße angeschlossen werden. In diesem Zuge sollen mehrere Kleingartenanlagen wegfallen. Als SPD-Fraktion lehnen wir dies ab! Es gibt zudem weitere Planungen der Stadtverwaltung, zusätzlich bis zu 1.500 Parzellen in dem Gebiet in Bau- und Gewerbegebiete umzuwandeln. Dies entspricht ca. 10 Prozent aller Rostocker Kleingärten.

Grundsätzlich stehen wir als SPD-Fraktion zum Ausbau des ÖPNV-Angebots in Rostock. Gerade vor dem Hintergrund der Verkehrswende und dem Beschluss, Rostock bis 2035 klimaneutral zu machen, müssen möglichst viele Menschen davon überzeugt werden, auf Bus und Bahn umzusteigen. Dies gelingt nur über ein attrakives ÖPNV-Angebot. Wir lehnen es jedoch ab, dass zu diesem Zweck etliche Kleingärten geopfert werden sollen. Kleingärten sind nicht die stille Reserve der Stadtentwicklung.

Mit Blick auf das CJD erkennen wir als SPD-Fraktion nicht, warum eine eigene Straßenbahnhaltestelle notwendig ist. Das CJD besitzt bereits in eigene Bushaltestelle. Zudem werden die Schülerinnen und Schüler, die aus dem Umland kommen, von ihren Eltern mit dem Auto gebracht und können gar nicht die Straßenbahn nutzen.

Aus unserer Sicht gibt es Alternativen: eine Streckenführung über den Trotzenburger Weg, Tschaikowskistraße, Händelstraße und Ulrich-von-Hutten-Straße wäre ebenfalls möglich. Hierdurch könnte man nicht nur das Ostseestadion besser anbinden, sondern auch die Arbeitsagentur, die OSPA-Arena, die Neptun-Schwimmhalle und das Kasernen-Gelände. Die Kleingartenanlagen könnten erhalten bleiben und die Anbindung von Reutershagen an das Straßenbahnnetz wäre von gleicher Qualität.

Seit dem 18. April ist die Beschlussvorlage zur Netzerweiterung öffentlich einsehbar. Allerdings wird das Gutachten bzw. die Studie, auf der die Beschlussvorlage zur Straßenbahnerweiterung basiert, weiter unter Verschluss gehalten. Wir fordern die unverzügliche Veröffentlichung dieses Gutachtens. Insbesondere die Kleingärtner in den betroffenen Anlagen sollten umfassend informiert werden. Die Kommunikation der Verwaltung und der RSAG bezüglich der Anzahl der bedrohten Kleingartenparzellen entspricht nicht den internen Überlegungen in der Stadtverwaltung. Die Stadtverwaltung überlegt, aus den restlichen Kleingärten in dem Gebiet Gewerbe- und Bauflächen zu machen. Bis zu 1.500 Parzellen sind dadurch bedroht und damit 10 Prozent aller Rostocker Kleingärten.

Wie sieht die bisherige Historie zur Straßenbahnerweiterung aus und was soll mit den Kleingärten passieren?

Welche Kleingartenanlagen sind in Reutershagen potentiell bedroht?

potentiell bedroht Kleingartenanlagen in Reutershagen

Kleingartenanlage Parzellen Erhaltungsstufen laute KEK*
Waldessaum III 208 3
Waldessaum 4 183 3
Waldessaum Block V 189 3
Sternwarte 102 3
Waldessaum Block 7 40 3
Barnstorfer Busch 71 2
Wiesenrand 48 2
Barnstorf 111 2
Edelweiß 72 2
Am Koppelsoll 121 2
Am Waldessaum, Block VI 141 3
Waldessaum Block VIII 65 3
Luftwarte 128 3
Summe 1479
ggf. + Otto Kuphal 67 2
*Kleingartenentwicklungskonzept 3=stark bedroht; 2=bedroht