Die SPD-Fraktion kritisiert die geplante Straßenbahnerweiterung durch Reutershagen, bei der etliche Kleingärten weichen sollen. Alternative Routen müssen geprüft werden, um die Kleingärten zu erhalten.

Im Sommer 2023 soll die Rostocker Bürgerschaft über den Bau einer neuen Straßenbahnverbindung für Reutershagen votieren. Dabei ist es geplant, das CJD an das Schienennetz anzubinden und etliche Kleingärten in der Gartenstadt und Reutershagen zu überplanen. Dabei gibt es bereits weitere Planungen der Stadtverwaltung, zusätzlich bis zu 1.500 Parzellen in dem Gebiet in Bau- und Gewerbegebiete umzuwandeln. Dies entspricht ca. 10 Prozent aller Rostocker Kleingärten.

Mit Blick auf die Überplanung der Kleingartenanlagen werden die Pläne von Stadtverwaltung und RSAG durch die SPD-Fraktion vehement kritisiert. Hierzu erklärt der SPD-Fraktionsvorsitzende, Thoralf Sens: „Als SPD-Fraktion stehen wir zum Ausbau des ÖPNV- Angebots in Rostock. Gerade unter den Gesichtspunkten der Verkehrswende und Klimaneutralität 2035 muss es darum gehen, möglichst viele Menschen zum Umstieg auf Bus und Bahn zu überzeugen. Es kann jedoch nicht sein, dass zu diesem Zweck etliche Kleingärten geopfert werden sollen. Kleingärten sind nicht die stille Reserve, wenn es um Stadtentwicklung geht. Mit Blick auf das CJD ist es für meine Fraktion nicht erkennbar, dass für eine Anbindung an die Straßenbahn Hunderte Kleingärten verschwinden sollten. Das CJD besitzt bereits eine eigene Bushaltestelle. Zudem werden die Schülerinnen und Schüler, die aus dem Umland kommen, von ihren Eltern mit dem Auto gebracht und können gar nicht die Straßenbahn nutzen. Es gibt gute Alternativen zur geplanten Linienführung. Eine Streckenführung über den Trotzenburger Weg, Tschaikowskistraße, Händelstraße und Ulrich-von- Hutten-Straße wäre ebenfalls möglich. Hierdurch könnte man nicht nur das Ostseestadion besser anbinden, sondern auch die Arbeitsagentur, die OSPA-Arena, die Neptun-Schwimmhalle und das Kasernen-Gelände. Die Kleingartenanlagen könnten erhalten bleiben und die Anbindung von Reutershagen an das Straßenbahnnetz wäre von gleicher Qualität. Wir fordern die Stadtverwaltung und die RSAG auf, die Pläne zum Netzausbau entsprechend anzupassen und die Überplanung weiterer Kleingärten zwischen der Gartenstadt und Reutershagen zu stoppen. Eine Zerstörung von bis zu 1.500 Kleingärten werden wir unter keinen Umständen unterstützen!“