Die Prüfung des möglichen Erwerbs des Ostseestadions durch die Stadt Rostock wird durch die Fraktion der SPD unterstützt. Eine Vorfestlegung auf ein mögliches Ergebnis ist dies jedoch nicht, da zahlreiche Probleme und Fragen zu klären sind.

Seit mehreren Wochen wird über den möglichen Erwerb des Ostseestadions durch die Hanse- und Universitätsstadt Rostock diskutiert. Im Januar 2022 soll die Rostocker Bürgerschaft darüber entscheiden, ob weitere Verhandlungen zwischen dem Oberbürgermeister und dem F.C. Hansa Rostock bezüglich der Übernahme des Ostseestadions durch die Stadt erfolgen sollen. Die Fraktion der SPD in der Rostocker Bürgerschaft steht einer Prüfung grundsätzlich offen gegenüber, trifft jedoch keine Vorfestlegung, was den möglichen Erwerb betrifft. Hierzu erklärt der amtierende SPD-Fraktionsvorsitzende, Dr. Steffen Wandschneider-Kastell: „Der Verein und das Stadion gehören zum Bild der Stadt Rostock. Die über 16.000 Mitglieder zeigen, dass der Verein in dem Leben von vielen Menschen eine wichtige Rolle spielt – auch über die Grenzen Rostocks hinaus. Die finanzielle Lage des Vereins hat sich jedoch in den letzten Jahren nicht verbessert. Inwiefern eine Übernahme des Stadions durch die Stadt dem Verein substantiell helfen würde, muss intensiv geprüft werden. Für uns ist klar, dass eine Unterstützung von Hansa nicht auf dem Rücken der vielen kleinen Sportvereine ausgetragen werden darf – denn auch diese benötigen finanzielle Unterstützung. Bei einer möglichen Übernahme des Stadions durch die Stadt müssten wir uns auch über die Sanierung der Spielstätte unterhalten, insbesondere der Lichtflutanlagen. Eine Beteiligung des Landes bei der Sanierung ist für uns zwingend erforderlich, denn Rostock allein kann dies nicht stemmen. Meiner Fraktion ist es zudem wichtig, dass private Geldgeber keinen Gewinn aus einer Notlage des FC Hansa machen. Privatwirtschaftliche Risiken dürfen nun nicht durch die Steuerzahler*innen ausgeglichen werden.“

Der designierte SPD-Fraktionsvorsitzende, Thoralf Sens, ergänzt: „Im Zuge der Prüfung und Verhandlungen über einen möglichen Erwerb des Ostseestadions müssen wir uns auch über das Verkehrskonzept bei Heimspielen unterhalten. Das Hansaviertel, das Komponistenviertel und die Gartenstadt werden bei Heimspielen wild zugeparkt, was insbesondere bei Anwohner*innen immer wieder zu Unmut führt. Diese Problematik muss in einem schlüssigen Konzept perspektivisch entschärft werden. Als Fraktion werden wir diesen Prozess intensiv und kritisch begleiten. Dabei werden wir auch unangenehme Nachfragen stellen, denn am Ende geht es um große Summen, welche Stadt und Land gegebenenfalls aufbringen müssen, um dem Verein zu helfen.“