Zusammen mit den Fraktionen von LINKEN, CDU und Grünen fordert die SPD, dass der Personalschlüssel in der Krippe bis zum 01.07.2023 schrittweise von derzeit 1,1 auf 1,36 erhöht wird.

Seit rund einem Monat werden in Rostock Unterschriften gesammelt, mit dem Ziel, den Personalschlüssel in der Krippe von derzeit 1,1 auf 1,36 zu erhöhen. Die Fraktion der SPD in der Rostocker Bürgerschaft hat dieses Anliegen von Beginn an unterstützt und befördert. In einem interfraktionellen Antrag von SPD, DIE LINKE.PARTEI, CDU/UFR und Grünen soll bis zum 01.07.2023 die Erhöhung auf 1,36 Vollzeitstellen pro sechs Krippenkinder erfolgen. Hierzu erklärt der Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, Martin Warning (SPD): „Nach der Einführung der Gebührenfreiheit, die Eltern finanziell entlastet hat und beim Kitapersonal zu höheren Löhnen aufgrund der Tarifbindung führt, wird es nun darum gehen, die Qualität weiter zu verbessern. Ein höherer Personalschlüssel bedeutet bessere Bildung und mehr Entlastung für die Erzieher*innen. Zum 01.01.2022 wollen wir den Schlüssel auf 1,18 und zum 01.01.2023 auf 1,27 erhöhen. Den finalen Schlüssel von 1,36 streben wir zum 01.07.2023 an. Durch die schrittweise Anhebung geben wir vor allem den Trägern Zeit, sich auf die neue Situation einzustellen. Für Rostock bedeutet dies konkret, dass ca. 100 neue Fachkräfte benötigt werden. Die Träger können nun ihren Beschäftigten vermehrt die Möglichkeit einräumen, von Teil- auf Vollzeit zu wechseln. Ebenso kann den Auszubildenden signalisiert werden, dass sie nach dem Ende ihrer Ausbildung übernommen werden. Gerade in diesem Bereich können wir es uns nicht leisten, dass gut ausgebildete und motivierte Fachkräfte unsere Stadt verlassen.“

Das SPD-Fraktionsvorsitzenden, Dr. Steffen Wandschneider-Kastell, ergänzt: „Die Erhöhung des Personalschlüssels ist für uns eine Bildungsinvestition. Für das nächste Jahr rechnen wir mit einer stärkeren Belastung des kommunalen Haushalts von etwas mehr als 800.000€. Die Erhöhung des Personalschlüssels auf 1,36 wird schlussendlich deutlich mehr als 2 Mio. € an Extrakosten bedeuten. Im nächsten Doppelhaushalt muss dies durch Kredite finanziert werden. Selbstverständlich wollen wir die Kreditbelastungen für die Hansestadt auf ein Mindestmaß begrenzen, eine Sanierung des kommunalen Haushalts auf Kosten von Bildungseinrichtungen wird es jedoch mit meiner Fraktion nicht geben. Gerade Investitionen in Krippe, Kitas, Schulen und den Hort sind Zukunftsinvestitionen, deren Mehrwert sich später umso deutlicher zeigt und von denen die gesamte Gesellschaft profitiert.“