Die SPD-Fraktion hält es grundsätzlich vertretbar, dass der Stadthafen von jungen Leuten aufgesucht wird, um dort zu feiern. Wo es jedch zu Sachbeschädigung Lärmbelästigung kommt, muss die Stadt handeln.

Seit einigen Wochen ist der Stadthafen wiederholter Anlaufpunkt von jungen Menschen, die sich am späten Abend treffen, um gemeinsam zu feiern und das gute Wetter zu genießen. In diesem Zusammenhang kam es in letzter Zeit jedoch vermehrt zu Sachbeschädigungen, Lärmbelästigungen und dazu, dass Wildpinkler*innen sich an unterschiedlichen Orten entleeren. Die Fraktion der SPD in der Rostocker Bürgerschaft erwartet von der Stadt, dass die Ereignisse am Stadthafen mit Augenmaß reguliert werden. Hierzu erklärt der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende, Thoralf Sens: „Grundsätzlich ist es in Ordnung, dass der Stadthafen als Treffpunkt für jungen Menschen genutzt wird. Bei den aktuellen Temperaturen bietet die Wasserkante mehr Abkühlung als mancher stickiger Clubraum. Es ist nachvollziehbar, dass nach über einem Jahr Pandemie und Kontaktbeschränkungen die Lust auf Treffen bei gutem Wetter unter freiem Himmel groß ist. Viele Bürger*innen haben sich jedoch an uns gewandt und uns davon berichtet, dass zu später Stunde gegen Haustüren gepinkelt wird und sogar Briefkästen mit Böllern gesprengt werden. Solchen Vorgänge müssen definitiv unterbunden werden. Eine extreme Eskalation mit möglichen Polizeieinsätzen, Alkoholverbot und Räumungen des Stadthafens lehnen wir jedoch ab. Bilder aus anderen Städten zeigen, dass dies die Stimmung nur weiter aufheizt. Auseinandersetzungen zwischen Feierenden und Polizisten am Stadthafen wollen wir vermeiden. Im Zweifel würden sich die jungen Menschen an noch mehr Orten in der Stadt verteilen.

Wir fordern deshalb, zunächst den eingeschlagenen Weg fortzusetzen und die Begleiterscheinungen der Partys weiter einzudämmen, durch bessere Abfallentsorgung und temporäre WC-Anlagen. Auch braucht es mehr Ordnungskräfte, die dafür sorgen, dass die Musik nachts runtergedreht werden muss. Jugendschutzkontrollen wären ebenfalls wichtig. Grundsätzlich sollte dabei mit den jungen Erwachsenen auf Augenhöhe kommuniziert werden. Wenn mit den Feiernden vor dem zweiten Bier über die Situation und die Regeln gesprochen wird, kann die Situation ggf. frühzeitig entschärft werden. Erst wenn diese Maßnahmen schlussendlich keine Wirkungen zeigen, müssen wir uns auch über härtere Schritte unterhalten. Wir appellieren jedoch an die Vernunft der jungen Menschen – Feiern ja, aber bitte mit Rücksicht auf die Anwohner*innen.“