Die SPD-Fraktion will prüfen lassen, ob Corona-Infizierte in Rostock ihre Quarantäne in Hotels verbringen können. Es geht nicht nur darum, andere Familienmitglieder vor Erkrankungen zu schützen, sondern auch die örtliche Hotelbranche zu unterstützen.

Die Zahl der mit Corona infizierten Personen in Rostock bewegt sich seit einigen Wochen auf einem hohen Niveau und sinkt nur langsam. Zwar nimmt die Impfkampagne in Rostock an Fahrt auf, dennoch wird es noch einige Wochen dauern, bis ein überwiegender Teil der Rostocker*innen geimpft ist. Angesichts der Infektionslage und dem vermehrten Auftreten von Coronainfektionen in Familien mit Kindern schlägt die Fraktion der SPD in der Rostocker Bürgerschaft vor, dass Infizierte zu Quarantänezwecken in Hotels untergebracht werden könnten. Hierzu erklärt der Vorsitzende des Ausschusses für Soziales und Gesundheit, Ralf Mucha: „Corona beschäftigt unsere Gesellschaft seit über einem Jahr. Während im letzten Jahr vor allem ältere Personen von der Erkrankung betroffen waren, sehen wir seit einigen Wochen, dass jüngere Menschen, die noch nicht geimpft sind, an Corona erkranken. Familien, die beispielsweise in einer 3-Zimmerwohnung leben, haben bei einer Infektion keine Möglichkeit, eine Quarantäne einzuhalten, ohne die eigenen Familienmitglieder in Gefahr zu bringen. Um diese Familien zu schützen, schlagen wir deswegen vor, dass die Infizierten für die Zeit der Quarantäne in Hotels untergebracht werden sollen. Hierdurch können wir Infektionsketten besser unterbrechen und die weiteren Familienmitglieder vor einer Ansteckung schützen.“

Der SPD-Fraktionsvorsitzende, Dr. Steffen Wandschneider-Kastell, ergänzt: „In anderen Kommunen wurden ähnliche Projekte erprobt. Selbstverständlich bedeutet eine Hotelquarantäne nicht, dass die Personen für zwei Wochen in einem fünf-Sterne-Hotel untergebracht werden; dies wäre auch den Steuerzahler*innen nicht zu erklären. Wir sind der Meinung, dass durch so eine Maßnahme, die Rostocker Hotelbranche eine finanzielle Unterstützung erfahren kann. Den Oberbürgermeister würden wir beauftragen, die Bereitschaft zu einem solchen Projekt bei den Hotels abzufragen. Abseits davon hoffen wir, dass die Impfkampagne weiter an Fahrt aufnimmt und Quarantänen bald kein Thema mehr sein werden.“